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Cinema Italia: Margini [Am Rand] [OmU] Ital 2022, R: Niccolò Falsetti mit Francesco Turbanti, Emanuele Linfatti, Matteo Creatini, 91 Min

Die drei Freunde Edoardo, Iacopo und Michele leben in Grosseto, einem verschlafenen Provinzstädtchen in der Toskana. Michele hat eine Frau und eine Tochter, Edoardo einen despotischen Patenonkel und Jacopo träumt von einer besseren Zukunft. Gemeinsam spielen sie in einer Punkband, sind jedoch arbeitslos und immer kurz vor der Pleite. Mit Auftritten bei Provinzfestivals und Dorffesten machen sie mühsam ein paar Euro. Endlich die große Chance: sie dürfen in Bologna als Vorgruppe bei einem Konzert der berühmten US-Band Defense spielen. Als das Konzert plötzlich abgesagt wird, gibt das Trio nicht auf. Wenn sie nicht in Bologna mit Defense auftreten können, dann muss Defense eben nach Grosseto kommen…

Ein sympathischer, oft auch sehr komischer Film über drei junge Musiker aus der Provinz, über Freundschaft und über den unbeirrbaren Wunsch, einmal groß herauszukommen. Nicolo Falsettis Debutfilm beruht auf authentischen Erfahrungen und wurde beim Filmfestival von Venedig uraufgeführt.

Was ist eine Rockkomödie? Es ist die Geschichte einer Freundesclique, die ein scheinbar einfaches Ziel haben: ein Konzert mit einer amerikanischen Band in einer kleinen Provinzstadt zu organisieren. Was Miche, Edo und Iac aber noch nicht wissen, ist, dass der Lärm und die Wut des Punk nur schwer mit der Stille der staubigen Kleinstadt Grosseto unter einen Hut zu bringen sind. Margini ist aus den Erfahrungen der beiden aus Grosseto stammenden Autoren entstanden, die beide Musiker in einer Punkband sind, und aus dem Bewusstsein, dass die Provinz früher oder später zu eng wird für die Träume von jungen Leuten, und dass man, wenn man nicht rechtzeitig ausbricht, Gefahr läuft, Teil derselben Dynamik zu werden, mit der man sich so schwer tut.

Trailer:

Niccolò Falsetti

Das italienische Kino scheint oft vergessen zu haben, was echte Unterhaltung ist, festgefahren in den üblichen Witzen, abgenutzten Situationen und plumpen Dialogen. Margini dagegen bietet eine ganz eigene Frische, eine Fähigkeit, alles glaubhaft zu machen: mit Unbeschwertheit, Bravour und Mut, aber auch mit dem unterschwelligen Gefühl der Vergessenheit, das die italienische Provinz auszeichnet. Eine Coming-of-Age-Geschichte, die drei Freunde an den Rand einer existenziellen Krise bringt, denn zwischen denen, die zu früh das Handtuch werfen, und denen, die es nie tun würden, wird das Zusammenleben schwierig. Aber ohne Niederlagen und Schwierigkeiten wird man nicht erwachsen. Niccolò Falsetti führt mit einem lässigen und etwas politischen Flair Regie und findet dabei die nötige Selbstironie, Adriano De Grandis, Il Gazzettino

Niccolò Falsetti (* 1987 in Grosseto) Nach einem Studium der darstellenden Künste an der Universität Sapienza in Rom verbringt er einige Zeit in London und Berlin. Seit 2005 spielt er in der Punkband “Pegs” und ist seit 2010 als Autor und Regisseur tätig, sowohl unabhängig als auch im Rahmen von ZERØ, einem Kollektiv von Autoren und Filmemachern. Margini ist sein erster Kinofilm.

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