[Paris nous appartient/ Paris Belongs To Us] F 1961, R: Jacques Rivette mit Betty Schneider, Giani Esposito, Françoise Prévost, 141 Min, OmeU
Anne, ein junges Mädchen aus der Provinz, kommt nach Paris und wird mit dem merkwürdigen Verhalten einer Gruppe von Künstlern konfrontiert.
Man spricht über den Selbstmord des Spaniers Juan und davon, dass Paris von einer geheimen Weltorganisation unterwandert würde. Philip, ein Emigrant, der vor McCarthys Leuten aus den USA geflohen ist, scheint zu wissen, dass die Organisation eine Reihe junger, idealistisch gesinnter Franzosen liquidieren lassen will.
Gérard, ein Theaterregisseur, soll der nächste sein. Anne, die Gérard helfen will und Nachforschungen anstellt, wird immer tiefer in ein Labyrinth von Verschwörung und Verdacht hineingezogen.
Trotz des kriminalistischen Ausgangspunktes und der politischen Anspielungen auf McCarthy, den spanischen Faschismus und den Kommunismus ist „Paris nous appartient“ weder ein Kriminalfilm noch ein Film mit politischen Ambitionen: eher eine Reflexion über Wahrheit und Schein. Hinter der Oberfläche wird eine Welt voller Zweifel und Unsicherheit spürbar. Es bleibt bis zum Ende ein Irrgarten, in dem sowohl Suchende als auch Verdächtige nach Rivettes Worten tragische Marionetten sind, „die an der realen Welt leiden, die sie nicht ändern können“. (Quelle: Viennale) Mit Cameos von Chabrol, Godard, Demy und Rivette.
"Jacques Rivette war der cinephilste von uns allen, sein Film beweist, dass er auch der cineastischste ist. …
Auch wenn er wenig geschrieben hat, hat Jacques Rivette durch die Sicherheit seines Urteils die ganz junge Kritik beeinflusst. auch wenn er wenig gedreht hat, zeigt er heute mit seinem 1958 begonnenen Film den Maßstab all unserer Versuche." (François Truffaut, 1961 in dw.com) „Unter den zentralen Autoren der Nouvelle Vague bleibt Jacques Rivette mit Abstand der geheimnisvollste – sicher auch, weil er wie in Paris gehört uns gerne mit dem Mysteriösen in seinem Oeuvre spielt.“ (critic.de)