MUTTER KRAUSENS FAHRT INS GLÜCK - Anna Vavilkina live an der KinoOrgel
Deutschland 1929, R: Phil Jutzi, D: Alexandra Schmitt, Ilse Trautschold und Holmes Zimmermann, 132 min.
Als Fortsetzung der Mieter-Diskussion im Babylon und zur Entfachung der Diskussion zeigt das Filmprojekt "Unter dem Sofa liegt der Strand" ein Meisterwerk des realistischen Films der Weimarer Republik und frühen Mieterfilm mit Musik live auf der Kino-Orgel des Babylon.
Im Anschluss Mieter-Diskussion auf der Babylon-Bühne!
Gäste: Karin Schmidberger (Sprecherin für Wohnen und Mieten, Grüne), Rasmus Gerlach (Filmprojekt), Diskussionsleitung: Andrej Holm, Niklas Schenker, (MdA Fraktion Die Linke)
Zum Film:
1929 wurde am Kurfürstendamm der Spielfilm Mutter Krausens Fahrt ins Glück uraufgeführt einer der bedeutendsten deutschen Filme der späten Weimarer Republik. Produziert von der linken Prometheus-Filmgesellschaft war er ein großer Publikumserfolg, nicht zuletzt aufgrund seiner schonungslosen Darstellung der Lebensverhältnisse: Wohnungsnot, Armut, Arbeitslosigkeit. Dem Regisseur Piel Jutzi gelang auch die populäre Vermittlung einer politischen Perspektive, die einen Ausweg aus dem Elend aufzeigen will; deshalb wird sein Werk oft als proletarisch-revolutionärer Film bezeichnet.
Ideengeber für den Film waren Heinrich Zille, der viele seiner Motive im Berliner Arbeiterbezirk Wedding fand, und der Maler Otto Nagel, der damals im Wedding lebte. Ein Großteil der Filmaufnahmen wurde dort gedreht, und auch die Handlung spielt dort. In einer zeitgenössischen Kritik heißt es, der Titel des Films könnte auch Wedding lauten: Denn der Hauptdarsteller dieses Films ist nicht eine einzelne Person, sondern Wedding. Im Anschluss Mieter-Diskussion auf der Babylon-Bühne! Die Veranstaltung wird gefilmt und im Anschluss auf Youtube zu sehen sein.