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VORTRAG mit Fotos von Michael Streitberg, Tanuki Republic, anschließend Q&A (Vortrag: 2 Euro)

Während Mangas in Deutschland noch immer Teil einer Subkultur sind, hat das Medium Comic in Japan einen ganz anderen Stellenwert.

Mangas werden dort von Menschen jedes Alters gelesen; auch in Zeiten der Printkrise und des Rückzugs ins Internet erreichen die erfolgreichsten Titel Millionenauflagen.
Da Mangas ein gesamtgesellschaftliches Medium sind, bilden sich in ihnen seit jeher auch politische Entwicklungen und Auseinandersetzungen ab.

In den 1960er und 70er Jahren spiegelten etwa Titel wie Shirato Sanpeis marxistisches Ninja-Epos „Kamui“ (japanisch: Kamui-den) oder der Tetsuya Chibas Boxerdrama „Ashita no Joe“ das Lebensgefühl von Aktivisten der damals starken außerparlamentarischen Linken wider.

Seit den 1990er Jahren hingegen dominieren eher konservative Ideen. Erfolgreiche, an ein erwachsenes Publikum gerichtete Werke wie Ryoichi Ikegamis „Sanctuary“ oder Kaiji Kawaguchis „The Silent Service“ behandeln unter anderem Fragen nach der japanischen Identität oder der Rolle des Militärs.

Kobayashi Yoshinori schuf mit seiner Historienmanga-Serie „Neo Gōmanism Manifesto Special - On War“ schließlich einen Millionenseller, in dem er sich mit Japans Rolle während des Pazifikkriegs (1937-1945) und den Entwicklungen seit der Nachkriegszeit auseinandersetzt. Das Werk wurde in den Medien breit diskutiert; etliche Historiker kritisierten es als geschichtsrevisonistisch.

In einem Vortrag mit anschließender Diskussion tauchen Referent und Publikum in politische Mangas aus verschiedenen Jahrzehnten ein. Die Veranstaltung bietet damit eine anderen Perspektive auf ein Medium, dass von manchen Zeitgenossen noch immer zu Unrecht als Kinderkram abgetan wird.

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